Der Matthiasaltar in St. Helena. Foto: Andreas Hahne
Eine der Reliquien der Kirche St. Helena in Viersen Helenabrunn ist die Reliquie des heiligen Matthias. Sie wird in einer Reliquienmonstranz in Turmform aus dem Jahr 1880 aufbewahrt. Der heilige Matthias, der eigentlich am 24. Februar gefeiert wird, wird in Schaltjahren wie diesem am 25. Februar gefeiert. Sein Name ist die Kurzform des hebräischen Mattathias, und er wurde nach der Himmelfahrt Christi per Los als Nachrücker für Judas in den Kreis der 12 Apostel berufen (Apostelgeschichte 1,26). Er stammte wohl aus einer wohlhabenden Familie in Bethlehem und hatte Jesus in jüngeren Jahren kennengelernt und zählte zum weiteren Kreis seiner Jünger. Nach unterschiedlichen Legenden heilte, bekehrte und lehrte er in Judäa, aber auch am Schwarzen Meer.
Seine Gebeine sollen in Rom in der Basilika Santa Maria Maggiore bestattet und dann in Teilen mit der Unterstützung von Helena durch Bischof Agritius nach Trier gebracht worden sein, worüber aber erst schriftliche Zeugnisse aus dem 9. Jahrhundert vorliegen.
1148 weihte Papst Eugen III. in Trier die neue St. Mathias Abtei. Seit dem Mittelalter bekam die Wallfahrt zum Matthias-Grab in Trier eine große Bedeutung. Das Matthias-Grab ist das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen.
Es bildeten sich immer mehr Matthiasbruderschaften, so auch 1788 in St. Helena, Helenabrunn, die bis heute Wallfahrten nach Trier durchführt und in deren Kirche St. Helena der Matthiasaltar aus dem Jahr 1872 steht. Die Fußwallfahrt findet von Christi Himmelfahrt bis Pfingstsonntag statt – zehn Tage – zu Ehren der Wahl des heiligen Apostels Matthias, die zehn Tage vor dem ersten Pfingstfest in Jerusalem stattfand. Daneben finden auch eine Buswallfahrt, Radwallfahrten und immer wieder auch Jugendwallfahrten statt.
Die Volksfrömmigkeit entwickelte zahlreiche Bräuche, die mit dem am 24. Februar aufkommenden Frühjahr zusammenhängen. Beobachten wir doch dieses Jahr, ob eine der folgenden Bauernregeln zutreffen wird:
„Tritt Matthias stürmisch an, wird bis Ostern Winter sein“
Oder „Ist´s zu St. Mathias kalt, die Kälte lange halt“
Susanne Mengen