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Rikscha-Fahrdienst: Mobilität für ältere Menschen und Menschen mit Handicap

Ich durfte im August auf dem Sozialmarkt in Viersen ein neues, wunderbares Angebot für Senioren ganz nah kennenlernen und genießen: "Rickradelt – Vierscher mobil", einen Rikscha-Fahrdienst für Senior*innen und Menschen mit Handicap, den es seit letztem Jahr in Viersen gibt. Mit diesem kostenlosen Freizeitangebot soll Menschen ein Gefühl der Freiheit und Teilhabe an der Gesellschaft vermittelt werden. Der ehrenamtliche E-Rikscha-Fahrdienst bietet Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit, die vielen Sehenswürdigkeiten in Viersen sowie die Natur am Niederrhein rund um Viersen zu erkunden.

Botenfahrten wie z.B. Einkäufe oder Arztbesuche sind vom Fahrdienst ausgeschlossen, es geht wirklich ums Vergnügen und den Spaß, unterwegs zu sein, wie mir Sybille Lenz erklärt. Sie stellt an diesem Samstag auf dem Sparkassenvorplatz das Angebot mit René Müllender gemeinsam vor. Lenz gehört seit letztem Jahr zum ehrenamtlichen Team, das die Rikscha-Fahrten durchführt. Am Anfang gab es für alle Beteiligten Schulungen sowohl zum Straßenrecht als auch zur Technik der Rikschas sowie praktische Fahrübungen bzw. Sicherheitstrainings. Lenz hat schon viele Fahrten mit Senioren gemacht und auch, wenn manche Menschen erst skeptisch waren, macht es dann doch viel Freude. Oft wünschen die Passagiere eine Fahrt durch die Straßen, in denen sie früher gewohnt haben, und gerade im Sommer kann der Ausflug auch gerne mal zum Eiscafé führen.

Gut im Gedächtnis geblieben ist Sybille Lenz die Fahrt, die eine Seniorin für sich und ihren Buder, gebucht hatte, der nach Mexiko ausgewandert war. Beim Besuch in der alten Heimat konnte er diese mit der Rikscha-Fahrt auf ganz besonderer Weise erleben.

Rein praktisch sprechen sich die Fahrer nach der Buchung mit den Passagieren ab, und sollte z.B. das Wetter zu schlecht sein, kann die Fahrt dann auch noch verlegt werden. Die Fahrer*innen holen die Rikscha in der Garage in Dülken ab, überprüfen sie nochmal und holen dann die Passagiere ab. Oder diese kommen nach Dülken, je nachdem, wohin die Fahrt gehen soll.

Um den Fahrdienst kennenzulernen ist es auch möglich, dass eine Rikscha zu einem Seniorenheim oder einem Seniorentreff kommt und die interessierten Personen eine kleine Runde mitfahren können. In den Genuss genau solch einer Proberunde bin ich beim Sozialmarkt auch gekommen. René Müllender, der im Team mit für die Wartung der Rikschas zuständig ist, hat mit Joachim Kremers und mir eine Fahrt zum Casinogarten gemacht und ein wenig zu der Fahrtechnik erklärt.

Als Passagier ist es eine sehr bequeme Art der Fortbewegung, die Rikscha ist gut gefedert und die Menschen, die einem entgegenkommen, haben direkt ein Lächeln im Gesicht.

Anmelden können sich die Senior*innen unter der Telefonnummer 02162 8178717. Dort gibt es auch weitere Informationen. Gerne dürfen sich dort auch Menschen melden, die das Team unterstützen möchten.

Der ehrenamtliche E-Rikscha-Fahrdienst wurde in Kooperation mit dem AKM Kreis Viersen e.V., der Stiftung Theresienheim für Bürger in Dülken, der ev. Kirchengemeinde Dülken und der Freiwilligenzentrale Viersen aufgebaut.

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Die Fahrer*innen, v.l.; René Müllender, Sybille Lenz, und Markus Fegers

 

Text und Fotos: Susanne Mengen