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  • Der alte Altar der Kapelle St. Konrad am Grenzweg.

    Foto: Pfarrarchiv St. Remigius

St. Konrad ist eine Kapelle mit schlichter Formensprache und handwerklicher Prägung

Klein, aber fein. So lässt sich die Beschreibung der Kapelle St. Konrad zusammenfassen. Sie ist das kleinste Kirchgebäude der Pfarrei St. Remigius und liegt als einziges auf Willicher Stadtgebiet. Ein deutliches Zeichen, dass kirchliche Grenzen nicht mit den kommunalen übereinstimmen müssen.

1935 gebaut, zeichnen auch St. Konrad, wie die aus den frühen 50er Jahren stammende Kirche St. Marien, eine schlichte Formensprache und ein handwerklich geprägter Traditionalismus aus. Den Umständen der damaligen Zeit entsprechend waren Ausstattung und Charakter der Kapelle relativ einfach gehalten worden.

St. Konrad ist nicht exakt nach Osten ausgerichtet, sondern eher nach Südosten. Das ist der an der Kapelle entlang verlaufenden Niers geschuldet. Die Ausrichtung der Kapelle erfolgte abgestimmt auf den hier schnurgeraden Niers-Verlauf.

Bereits 1955/56 gab es für die Kapelle St. Konrad einen Erweiterungsbau, der auch einer größeren Personenzahl die Möglichkeit bot, zusammenzukommen. Dieser "Versammlungsraum" entstand in gleicher Ausrichtung wie die Kapelle, wurde jedoch seitlich versetzt angebaut. An die Längsseite dieses Anbaus kam der zentrale Eingang, über den man auch heute noch in die Kapelle gelangt. Formensprache und Dachneigung wurden so gestaltet, dass es nach wie vor ein einheitliches Gesamtbild gibt, wobei sich der Anbau insgesamt unterordnet. Das kleine Rundfenster der Kapelle wurde aufgegriffen, indem es auf dem Giebel des Anbaus zwei kleine Rundfenster gibt, zwischen denen sich ein Kreuz befindet.

Als ungewöhnlich stuft der Denkmalbericht der Stadt Willich die Deckengestaltung ein. Seitlich gibt es geputzte Partien. In der Mitte davon befindet sich, etwas nach oben gestuft, eine sichtbare Balkendecke. Die insgesamt 14 Kreuzwegstationen der Kapellte St. Konrad stammen aus dem Jahr 1940. Aus dem Jahr 1937 stammt ein Gemälde des Heiligen Konrad von Ferdinand Schule aus Stuhlingen. Den Triumphbogen des Chores rahmen zwei Figuren aus den 1950er Jahren ein: eine Fatima-Madonna und der Heilige Konrad. Sie kommen, frisch restauriert, neben dem neuen Altar sehr schön zur Geltung.

St. Konrad kann sich aktuell sogar einer besonderen Schönheit erfreuen. Denn die Kapelle wurde im Jahr 2019 umfassend renoviert und bekam unter anderem neue Bänke und einen neuen Altar. Selbiger wurde am 08. Dezember 2019 von Bischof Dr. Helmut Dieser geweiht.

  • Fotos: Pfarrarchiv St. Remigius