
-
Der Tabernakel von St. Helena
Foto: Michael Gitamans
Goldschmiedekunst in der Kirche St. Helena
1977/78 entwarf und gestaltete der Gold- und Silberschmied Herbert Peters aus Viersen den Tabernakel in St. Helena.
Er selbst erläutert zur Symbolik des zweiflügeligen Tabernakels mit den Abmessungen 70 cm Breite, 40 cm Höhe, 45 cm Tiefe aus vergoldetem Messing mit 8 Bergkristallen: „Die in der Mitte der Tabernakeltüren kreuzförmig angeordneten sechs Bergkristalle stellen das Brot dar, welches eingebettet ist in ein Rechteck aus 12 Elementen, als Darstellung des Abendmahltisches und der 12 Apostel. Hieraus erwächst das den Tabernakel umspannende Kreuz. Die wellenförmige Ausbreitung des christlichen Glaubens findet in der linearen zweifachen Kreuzform ihre Deutung. Die Tabernakelseiten symbolisieren in dreifacher unterschiedlicher Form das Kreuz, in der Mitte geschmückt durch einen pyramidisch geschliffenen Bergkristall.“
Die Goldschmiedekunst stand im frühen Mittelalter vorwiegend im Dienst der Religion. Auf den Kultgegenständen finden wir oft Bergkristalle, die ein Symbol der Reinheit und des Lichtes und Symbol für den dereinst wiederkommenden Christus sind.
Zu den kostbarsten Schätzen der Aachener Schatzkammer zählt das Lotharkreuz (um das Jahr 1000); Am unteren Kreuzbalken ist ein karolingischer Bergkristall. Auch heute noch ziehen bei feierlichen Anlässen Kleriker und Messdiener hinter dem Kreuz in den Dom ein. Hildesheim besitzt ein vergoldetes Scheibenkreuz (Flabellum), das vornehmlich mit Bergkristallen – in Kreuzform angeordnet – geschmückt ist. Die wertvollen Gegenstände, die zur Ehre Gottes erschaffen wurden, überdauerten und überdauern die Zeit.
Die Gemeinde in Helenabrunn ist dem Künstler Herbert Peters dankbar für sein Werk. Es birgt das Kostbarste, das Christus seiner Kirche hinterlassen hat, das Brot des Lebens, das uns nährt und stärkt – bis er kommt in Herrlichkeit.
Text: Sofie Busch