Das Jahr dazwischen
Wer einmal mit in Trier war wird die Empfindungen teilen, die unser Pilgerbruder Peter Schmitz 1998 in Worte gefasst hat, in dem Jahr, in dem er mit dem Pilgern nach Trier eine Pause einlegen musste. Geht man einmal nicht mit, setzt aus und bleibt zu Hause, gehen die Gedanken ständig zur Pilgergruppe, genau wissend, wo sie sich gerade befindet und was gerade getan wird. Fast wehmütig werden Begebenheiten erinnert und neu durchlebt.
Besten Dank für dieses Gedicht!
Das Jahr dazwischen
Trier, nein das vergisst du nimmer,
bist bei Matthias du gewesen.
Dein Innerstes es sagt dir immer
das Erleben ist - dabei gewesen.
Du bist nach schwerem Marsch durchs Land
getragen von der Pilgerschar -
gestärkt, geführt von einer Hand
selig bis zum Matthiasaltar.
Hast innerlich geschluchzt, geweint
hast Gott gedankt für das Erleben,
warst brüderlich mit ihm vereint,
der Geist, die Seele wollten beben.
Du kamst nach Hause, begeistert, froh,
wie weggeblasen war`n die Mühen,
dein Herz, es brannte lichterloh,
dein Glaube wollte Funken sprühen.
Du hast versprochen in der Hand
dabei zu sein im nächsten Jahr,
als Realist und mit Verstand
war da für dich schon alles klar.
Du trafst im Lauf der nächsten Zeit
den einen oder anderen Freund,
mit dem du gingst, allein, zu zweit
im Pilgerzug im Geist vereint.
Das Thema - immer wieder neu-
Matthias, Trier und die Gemeinschaft,
das Öffnen - ohne Angst und Scheu-
der wahre Weg zu einer Freundschaft.
Die Zeit ging hin, das Jahr zur Neige,
Matthias wollt nicht aus dem Sinn,
im Mai, so dacht ich still und schweige-
dann musst du unbedingt dort hin.
Bald war Matthiasfest daheim,
das Herz schlug hoch, die Stimmung auch-
Anmeldung nur im Jugendheim
und du gehst mit, so ist es Brauch.
Die Vorbereitung, der Trainingsfleiss
man kannt es noch vom letzten Jahr-
du willst es schaffen um jeden Preis
dein Wunsch wird sicherlich bald wahr.
Die Pilger siehst du auch bald wieder,
wenn`s heißt zum Birgelner Pützchen gehn.
Beim Mittagessen erklingen Lieder,
da kannst du die Gemeinschaft sehn.
Da gab es nochmals einen Gang
als Frühlingsblumen leuchtend blühten,
nach Brüggen gings mit viel Gesang
die Pilgerherzen freudig glühten.
Hier feierten wir mit all den andern
gemeinsam Pilgerabendmahl,
dies stärkte uns für alles Wandern
man freut sich auf das nächste Mal.
Es kam die Wallfahrt für die „Frommen“
das Herz schlug hoch vor lauter Glück.
Man war als Pilger sehr willkommen
und tauschte dankbar manchen Blick.
Das Angenommensein im Kreis
ist ein Erlebnis allemal
still dankt man Gott mit Lob und Preis
nimmt auf sich alle Müh`und Qual.
Erlösend dann und feierlich
der Einzug, Glocken, Tränen, Glück-
Matthias strahlt- und brüderlich
teilst du den Segen, Stück für Stück.
Der Rückweg schwer, fast mörderisch,
die Laune oben, trotz mancher Müh`
kurz ist der Abend eigentlich,
denn weiter geht es morgens früh.
Hier sind wir nun, ich danke allen
für das Erlebnis gleichnislos,
mir hat es wieder gut gefallen,
die Gruppe war ganz toll famos.
Ich danke Gott und Sankt Matthias
für ihre Gnade ewiglich,
doch ohne Freunde gibt das nie was,
wir sehn uns wieder - hoffentlich -
Fünf Jahre bin ich doch nun schon
nach Trier gegangen und zurück,
fand unterwegs manch frohen Ton,
erfuhr Zufriedenheit und Glück.
Doch will ich nun im neuen Jahr
pausieren aus privatem Grund,
und ziehen lassen die Pilgerschar
im Geist begleitend manche Stund.
So Gott will werde ich noch mal
mich aufmachen zu Fuß nach Trier,
es wäre dann ein weiteres mal
Erlebnis, „Matthias“ ich danke dir.
Pilgerbruder Peter Schmitz, Viersen im Dezember 1998