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In diesem Reliquiar befindet sich auch die Helena-Reliquie. Foto: Markus Zellkes

Serie Reliquien: Helena (Mutter des römischen Kaisers Konstantin)

Helena, die Mutter des römischen Kaisers Konstntin wurde vermutlich 248/250 in Drepanon in der Provinz Bithynien am Bosporus geboren. Sie verstarb vermutlich am 18.08.330 in Nikomedia, heute Ízmit. Der Name Helena bedeutet u.a. die Leuchtende, die Sonne, die Fackel, die Strahlende, im Altdeutschen Lena das Leben, altösterreichisch Le, der Sternenhimmel. Ihr Geburtsort Drepanon wurde 327 zu ihren Ehren in Helenopolis umbenannt.

Ihr Vater war ein heidnischer Gastwirt. Der christliche Kirchenvater Ambrosius von Mailand schreibt, Helena sei eine gute Herbergswirtin gewesen. Sie führte eine Beziehung mit dem römischen Offizier Constantius Chlorus. Ob sie verheiratet waren, ist umstritten. Helena brachte zwischen 272 und 280 den gemeinsamen Sohn Konstantin zur Welt.

289 trennte sich Constantius von Helena, um Flavia Maximiana Theodora, die Stieftochter des Kaisers Maximilian zu heiraten. Nach dem Tod von Constantuis Chlorus übernahm Helenas Sohn Konstanin das Heer des Vaters und wurde im Juli 306 vom Heer im heutigen York zum Augustus (Oberkaiser) ausgerufen.

Nach seinem Regierungsanstritt holte er seine Mutter nach Trier. Der neue Kaiser verlieh seiner Mutter den Ehrentitel „edelste Dame“. 312 erhielt sie einen eigenen Palast in Rom und 324, nachdem Konstantin die Alleinherrschaft errungen hatte, erhielt Helena, gemeinsam mit der Frau von Konstantin, den Titel einer Augusta, also Kaiserin, mit dem Vorrecht des Diadems und der Abbildung auf Goldmünzen.

Zahlreiche Kirchenbauten werden ihr zugeschrieben, so die Kreuzkirche und die Himmelfahtskirche in Jerusalem, die Geburtskirche in Betlehem, die Apostelkirche in Konstantinopel und die Märtyrerbasilika SS. Marcellino e Pietro in Rom.

Helena reiste im Alter von vermutlich 76 Jahren nach Palästina. Sie machte auch Station auf Zypern. In Jerusalem wies Helena um 326 den Bischof Makarios darauf hin, dass der lokalen Überlieferung nach unter einem von den Römern im 2. Jahrhundert errichteten Venustempel das Grab Christi liegen müsse.

Gemäß ihrer Heiligenlegende veranlasste Helena daraufhin Grabungen, bei denen unter anderem Rest des Kreuzes Christi sowie der Ort des Heiligen Grabes gefunden worden sein sollen. Helena ließ wohl die Reste in drei Teile teilen: ein Drittel des Kreuzes blieb in Jerusalem, ein Teil nahm sie mit nach Rom und ein Drittel sandte sie ihrem Sohn nach Konstantinopel.

Konstantin veranlasste neben Helenas Palast in Rom die Kirche Santa Croce in Gerusalemme bauen zu lassen. Dort werden bis heute für echt gehaltene Gegenstände verehrt: drei Bruchstücke des Kreuzes Christi, zwei Dornen der Dornenkrone, ein Kreuznagel, ein Stück der Inschrift INRI, der Finger des Apostens Thomas, den dieser nach der Auferstehung Christi in dessen Wunde legte, sowie Erde vom Kreuzigungshügel Golgatha, die unter der Kapelle mit den Reliquien verstreut sei.

Der Legende zufolge war Helena auch beteiligt an der Überführung des Heiligen Rocks von Jesus und der Gebeine des Apostels Matthias nach Trier. Die Kirche St. Gereon in Köln habe Helena über den Gräbern von Gereon und Märtyrern der Thebäischen Legion des Mauritius errichten lassen, auch die Viktor geweihte Kirche in Xanten und die Cassius und Florentius´geweihte Basilika in Bonn.

Wahrscheinlich ist Helena während einer Pilgerreise an der in St. Helena vorhandenen Quelle vorbeigekommen und hat dort ihren Durst gelöscht. Helenabrunn wird im Volksmund Lenebur genannt, früher auch Leneborn, das sich von „born“ -die Quelle ableitet. 1636 ist ein Kapellchen eingetragen als Lenen-Bor-Capell. 30 Jahre später wurde dann an gleicher Stelle eine größere Kapelle aus Stein erbaut.

Die Quelle, so wie wir sie heute vorfinden, sah früher noch etwas anders aus.

Daniela Knittel
Recherche: Reinhold Hörkens
Quellen: Wikipedia, Archiv der Pfarre St. Remigius

Einleitung: Reliquien - Die Verbindung zu Heiligen über den Tod hinaus
Erster Beitrag: Die Reliquie des heiligen Matthias in der Kirche St. Helena
Zweiter Beitrag: Konradkapelle am Grenzweg in Viersen
Dritter Beitrag: Der heilige Antonius von Padua
Vierter Beitrag: Der heilige Jakobus der Ältere
Fünfter Beitrag: Dominikus de Guzmán, auch Dominikus von Caleruega genannt
Sechster Beitrag: Maximilian Maria Kolbe, Taufname Rajmund Kolbe