
Serie Reliquien: Vinzenz von Paul
In einem weiteren Reliquiar in unserer Pfarrkirche St. Remigius befindet sich eine Reliquie des Heiligen Vinzenz von Paul, dessen Gedenktag der 27.September ist. Vinzent von Paul lebte im 17. Jahrhundert und ist der Patron der Nächstenliebe und gilt als Begründer der Caritas.
Vinzenz lebte in der Gascogne in einer armen Bauernfamilie. Obwohl er eins von sechs Kindern war, ermöglichten ihm die Eltern ein Studium der Theologie in Toulouse. 1660 wurde er zum Priester geweiht. Auf einer Seereise überfielen Piraten das Schiff, auf dem er reiste, und er wurde als Sklave nach Tunis verkauft. Es gelang ihm, nachdem er unterschiedlichsten Herren dienen musste, einen zum Islam konvertierten Franzosen wieder zum Christentum zu bekehren und mit ihm nach Frankreich zu fliehen.
In Frankreich wird er zum Hausgeistlichen von Königin Margarethe. In dieser Position gerät er immer mehr in eine Sinnkrise, da er einerseits die Oberflächlichkeit des Lebens am Hof und andererseits die Armut auf den Straßen und das Elend der Sträflinge sieht. Er erkennt, dass seine Berufung die Nächstenliebe ist und legt ein Gelübde ab, sein Leben in den Dienst der Armen und Kranken zu stellen.
Im Zuge dessen gründet er eine Caritas Schwesternschaft von Laienschwestern und eine Gemeinschaft für männliche Laienkräfte, die sich in den Dienst der Armen und Kranken stellen. Ebenfalls gründet er mit anderen Priestern eine Kongregation der Mission, die in Frankreich und den Kolonien caritativ arbeiten und Religion unterrichten.
Die letzten Worte von Vinzenz von Paul waren ein Segenspruch für alle im caritativen Dienst: "Wer im Leben die Armen geliebt hat, wird im Augenblick des Todes ohne Furcht sein."
Vinzenz von Paul wurde im Jahr 1729 selig- und am 16. Juni 1737 heiliggesprochen. Papst Leo XIII. erhob ihn im Jahr 1855 zum Patron der Nächstenliebe und Schutzpatron aller caritativen Vereine.
Susanne Mengen
Quelle: katholisch.de , wikipedia
Recherche: Reinhold Hörkens
Foto Reliquie: Reinhold Hörkens
Einleitung: Reliquien - Die Verbindung zu Heiligen über den Tod hinaus
Erster Beitrag: Die Reliquie des heiligen Matthias in der Kirche St. Helena
Zweiter Beitrag: Konradkapelle am Grenzweg in Viersen
Dritter Beitrag: Der heilige Antonius von Padua
Vierter Beitrag: Der heilige Jakobus der Ältere
Fünfter Beitrag: Dominikus de Guzmán, auch Dominikus von Caleruega genannt
Sechster Beitrag: Maximilian Maria Kolbe, Taufname Rajmund Kolbe
Siebter Beitrag: Helena (Mutter des römischen Kaisers Konstantin)
Achter Beitrag: Der heilige Bartholomäus
Neuter Beitrag: Remigius von Reims