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Die Reliquie von Sebastian befindet sich auf der linken Seite. Foto: Reinhold Hörkens

Serie Reliquien: Sebastian

Seine Jugend verbrachte der heilige Sebastian, dem am 20. Januar gedacht wird, in Mailand. Er wurde zum Offizier der Leibwache von Kaiser Diokletian und Maximilian ernannt. Der Überlieferung zufolge hatte sich Sebastian als Hauptmann der Prätorianergarde am kaiserlichen Hof öffentlich zum Christentum bekannt und notleidenden Christen geholfen, woraufhin ihn Diokletian zum Tode verurteilte und von numidischen Bogenschützen erschießen ließ.

Im Glauben, er sei tot, ließ man ihn danach liegen. Er war allerdings nicht tot, sondern er wurde von einer frommen Witwe gesundgepflegt. Nach seiner Genesung kehrte er zu Diokletian zurück und bekannte sich erneut zu Christentum. Daraufhin befahl Diokletian, ihn mit Keulen im Circus zu erschlagen. Seinen Leichnam warf man in die Cloaca Maxima, einen städtischen Abflussgraben in der Nähe des Tiber, aus dem er von Christen geborgen wurde, nachdem er ihnen im Traum den Ort seines Verbleibens gezeigt haben soll. Er wurde in der Sebastian-Katakombe beerdigt. Über seinem Grab wurde im 4. Jahrhundert die Kirche San Sebastiano fuori le mura errichtet.

Der heilige Sebastian ist Patron der Sterbenden, Eisenhändler, Töpfer, Gärtner, Gerber, Bürstenbinder, der Polizisten in Deutschland und Italien, Soldaten und Schützenbruderschaften, Kriegsinvaliden, Büchsenmacher, Eisen- und Zinngießer, Steinmetze, Jäger, Leichenträger und Waldarbeiter. Und er wird gegen die Feinde der Kirche angerufen.

Sebastianus ist einer der drei Schutzpatrone der Stadt Rom, Schutzpatron von Rio de Janeiro und der niederbayrischen Bezirkshauptstadt Landshut. Zusammen mit dem hl. Fabian ist Sebastianus Schutzpatron der Städte Selm in Westfalen, Roding und Furth im Wald in der Oberpfalz.

Bauernregeln nehmen Bezug auf ihn, z.B.:

  • An Fabian und Sebastian fängt der rechte Winter an.
  • Sebastian je kälter und heller - dann werden Scheuer und Fässer umso voller.

Daniela Knittel
Recherche Reiner Hörskens
Quelle: Archiv St. Remigius

Einleitung: Reliquien - Die Verbindung zu Heiligen über den Tod hinaus
Erster Beitrag: Die Reliquie des heiligen Matthias in der Kirche St. Helena
Zweiter Beitrag: Konradkapelle am Grenzweg in Viersen
Dritter Beitrag: Der heilige Antonius von Padua
Vierter Beitrag: Der heilige Jakobus der Ältere
Fünfter Beitrag: Dominikus de Guzmán, auch Dominikus von Caleruega genannt
Sechster Beitrag: Maximilian Maria Kolbe, Taufname Rajmund Kolbe
Siebter Beitrag: Helena (Mutter des römischen Kaisers Konstantin)
Achter Beitrag: Der heilige Bartholomäus
Neuter Beitrag: Remigius von Reims
Zehnter Beitrag: Vinzenz von Paul
Elfter Beitrag: Franz von Sales