
Namen für Straßen und Plätze: Langzeit-Würdigung verdienter Personen aus dem Umfeld der Pfarrei St. Remigius
Jedes neue Baugebiet bringt neue Straßen. Und die brauchen einen Namen. Eine beliebte Tradition der politischen Gremien, die darüber entscheiden, ist es seit vielen Jahren, herausragende Persönlichkeiten der Stadt zu ehren, indem eine Straße - oder auch ein Platz - ihren Namen bekommt. Neben dem politischen Fundus potentieller Namensgeber wurde und wird dabei gerne auch auf kirchliche Würdenträger zurückgegriffen. Und so gibt es in der Stadt Viersen eine ganze Reihe von Straßen und Plätzen, die Namen von Pfarrern, Diakonen und Dechanten tragen. In loser Folge stellen wir hier auf der Homepage von St. Remigius vor, wer die Namensgeber aus dem Umfeld unserer katholischen Gemeinden waren und was sie geleistet haben, um eines Straßennamens würdig zu sein. Den Auftakt machen Dechant Johann Gerhard Frenken, nach dem der Dechant-Frenken-Platz (Foto) benannt wurde, sowie Friedrich Wilhelm Lohmann, einst Kaplan an St. Remigius und später Archivar der Erzdiözese Köln, dessen Namen die Lohmannstraße trägt.
Dechant-Frenken-Platz
Foto: Uwe Rieder
Johann Gerhard Frenken wurde am 08.09.1890 in Heinsberg-Karken geboren und ist am 23.10.1977 in Heinsberg-Karken verstorben.
Sein Werdegang:
1909 Abitur in Neuss
1909 Studium in Bonn und Köln
15.02.1913 gew.Köln( Heinsberg-Karken, St. Severin)
18.04.1913 Kaplan an St.Peter in Düsseldorf,ED Köln
25.10.1922 Kaplan an St.Mariä Himmelfahrt in Mönchengladbach
31.07.1928 Pfarrer an St.Lambertus in Hückelhoven
11.10.1937 Pfarrer Verw. an St. Remigius in Viersen
20.02.1938 Einführung des Pfarrverwalters
14.06.1938 Ernennung zum Oberpfarrer
02.07.1942 Dechant im Dekant Viersen
02.11.1949 Geistlicher Rat ad hon (ad honores= Auszeichnung, ausgezeichnet)
16.11.1959 Ehrendormherr an der Hohen Domkirche Aachen
1960 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
01.05.1963 i.R; EDech (Heinsberg-Karken)
23.10.1977 verstorben in Heinsberg-Karken
Seine Zeit in St. Remigius
Johann Gerhard Frenken war Pfarrer an St. Remigius in Viersen von 1937 bis 1963.
Während seiner Amtszeit wurde die Pfarrkirche im 2.Weltkrieg durch Bomben und Brand zerstört. Dechant Frenken setzte sich unermüdlich für den Wideraufbau der Pfarrkirche ein, der 1954 vollendet war. Außerdem war er der Initiator der Neugründung des Diözesan-Exerzitienhauses St.Remigius in Viersen nach dem zweiten Weltkrieg.
Dechant Frenken förderte sehr den Bau des Don-Bosco Heimes in Viersen-Helenabrunn, den Neubau des Jugendfreizeitzentrum im Marienheim an der Kaiserstraße,den Bau zweier Kindergärten und den Umbau des Erweiterungsbau des Exerzitienhauses an der Gerberstraße.
Wo früher der Hildegardisweg eine Verbindungsgasse von der Rektoratstraße im Norden zur Goethersstraße im Süden war, wird der Bereich um die kleine Parkfläche gegenüber der Generatorenhalle an der Rektoratstraße heute Dechant-Frenken-Platz genannt. Der Dechant-Frenken-Platz wurde am 13.07.1982 nach Johann Gerhard Frenken benannt.
Quellen:
www.st-remigius.de
Karl L. Mackes, Die Alt-Viersener Straßennamen
www.viersen.de
Lohmannstraße
Foto: Uwe RIeder
Friedrich Wilhelm Lohmann wurde am 14.03.1875 in Essen geboren und ist am 17.01.1952 in Köln verstorben.
Sein Werdegang
31.03.1900 Priesterweihe im Hohen Dom zu Köln
04.04.1900 zum Vikar in Huckingen, Dekanat Ratingen ernannt
07.09.1901 zum 3. Kaplan an St.Remigius in Viersen ernannt
16.05.1911 zum Pfarrer in Haperschoß ernannt
15.08.1921 zum Archivar der Erzdiözese Köln ernannt
Seine Zeit in St.Remigius
Dr.Lohmann wirkte 10 Jahre lang als Kaplan an St. Remigius. Während dieser Zeit arbeitete er in mühevoller Forscherarbeit an seinen Buch: Geschichte der Stadt Viersen welches 1913 im Verlag der Stadt Viersen erschienen ist. Durch sein handeln hat sich Dr. Lohmann bei allen heimatverbundenen Viersenern ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Vielleicht war gerade das großangelegte Geschichtswerk von 934 Seiten die Veranlassung, dass Dr. Lohmann 1921 von dem damaligen kölner Kardinal Dr. Schulte zum Direktor des historischen Archivs des Erzbistums Köln berufen wurde.
Die Lohmannstraße verläuft südlich der Eisenbahnlinie Viersen-Kaldenkirchen zwischen der SüchtelnerStraße im Osten und der Vogteistraße im Westen.
Quellenangabe
Kirchlicher Anzeiger der Erzdiözese Köln von 1901, S.46,50,106, 1911 S.78, 1921 S.92
Karl L. Mackes, Die Alt-Viersener Straßennamen
www.viersen.de
Text: Daniela S. Knittel