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Fotos: Angelika Lennertz

Wegkreuze und Kapellen - Wegkapelle an der Tiefenstraße

Die einschiffige Wegekapelle mit flachrunder Apsis wurde vermutlich 1864 an der Tiefenstraße errichtet. Sie wurde anlässlich der Mission in der Pfarrkirche von Ziegeleibesitzer Anton Plattes gestiftet. Der axialsymmetrische Bau wird durch rote und gelbe Backsteine gegliedert und der Giebel mit steigendem Spitzbogenfries schließt in einem aufgesetzten Wetterhahn ab.

Das Dach ist mit Schiefer gedeckt und die Spitzbogentür mit neugotischen Gittern aus Schmiedeeisen ist mit für den Stil typischen Formsteinen ausgebildeten Neigung angeschlagen. Mehrfarbige Tonfließen bilden den Bodenbelag und auf dem Altar befindet sich eine neugotische Kreuzigungsgruppe.

Die Wegekappelle war immer ein lebendiger Anziehungspunkt für die Straßengemeinschaft Ummerstraße/ Tiefenstraße. Im Mai wurden Marienandachten gehalten, in der Fastenzeit gebetet und sich dort bei Krankheit oder dem Tod von Nachbarn zum Gebet versammelt.

1985 musste die Kapelle dringend renoviert werden, da immer wieder Regenwasser in die tiefergelegene Kapelle strömte und die Feuchtigkeit Schäden anrichtete. Die Kapellengemeinde setzte sich gemeinsam mit dem Heimatverein bei der Stadt und den Denkmalbehörden für eine grundlegende Renovierung ein. Im April 1986 wurde die Wegekappelle auf die Denkmalliste gesetzt und im Mai 1986 wurden zum Entsetzten der Nachbarschaft zwei wertvolle Holzfiguren in einer Nacht geraubt. Im Mai 1988 dann konnte durch gemeinsame Anstrengung der Kapellengemeinde, des Landeskonservators, der Stadt Viersen, der Pfarre St. Helena und des Heimatvereins die umfassende Restaurierung mit der Aufstellung eines neuen Altares und Nachbildungen der gestohlenen Heiligenfiguren abgeschlossen werden. Das Baudenkmal mit vielen Paten kann so weiterhin Treffpunkt und Ort zum Beten bleiben.

Text: Susanne Mengen
Recherche: Reinhold Hörkens

tiefenstrasse map

Karte: OpenStreetMap


Quellenangaben:
Pfarrarchiv St. Remigius