Zum Hauptinhalt springen
Illustration: iStock.com/Eva Almqvist

Lucia – Leuchtende Gestalt mitten im Advent

Sie hatte ihren eigenen Kopf und ist ein leuchtendes Vorbild: die heilige Lucia. Sie lebte wohl um 286 in Syrakus auf Sizilien, wo sie in einer reichen römischen Familie geboren wurde. Schon früh bekannte sie sich zum Christentum und gelobte Jungfräulichkeit. Sie widersetzte sich den Plänen ihrer Familie zur Heirat und setzte Ihr Leben und ihr Geld lieber für Arme, Kranke und Verfolgte ein. So eröffnete sie von Ihrem Vermögen eine Armen- und Krankenstation.

In dieser Zeit der Christenverfolgung versorgte sie Ihre verfolgten Glaubensgeschwister, die sich in unterirdischen Gängen versteckt hielten mit Essen und Trinken. Dabei trug sie, um die Hände frei zu haben einen Lichterkranz auf dem Kopf. Ihr verschmähter Verlobter zeigte sie aus Rache an und sie wurde für ihren Glauben getötet.

Lucia ist nicht nur die Stadtheilige von Syrakus und Venedig, von Mantua und Toledo. Auch die karibische Insel St. Lucia ist nach ihr benannt. Dort feiert man ihren Gedenktag als gesetzlichen Feiertag.

Am 13. Dezember gibt es ihr zu Ehren verschiedene Bräuche. In Schweden und anderen skandinavischen Ländern beginnen die Feierlichkeiten für den Festtag der heiligen Lucia bereits am Vorabend. Dort backen die Kinder Brötchen und sternförmige Ingwerkekse. Am Gedenktag tritt dann die "Luzienbraut" auf. Die älteste Tochter einer Familie trägt aus diesem Anlass ein weißes Kleid mit roter Schärpe und einen Kerzenkranz auf dem Kopf. Gefolgt von weiteren Mädchen zieht die Luzienbraut in einem Umzug durch den Ort. Es heißt, die Braut kündet das Licht an, das an Weihnachten in die Welt kommt.

In Italien wird "Santa Luzia" traditionell mit Gottesdiensten und festlichen Umzügen geehrt. Da die Heilige die Armen unterstützte, bereiten die Italiener an diesem Tag kein aufwendiges Essen zu, sondern kredenzen "Torrone dei poveri", ein einfaches Gebäck aus Kichererbsen und Zucker. In Kroatien wird am Gedenktag der Heiligen ein wenig Weizen in einer Schale ausgesät. Der Luzienweizen grünt bis zum Weihnachtsfest und gilt als Symbol für neues Leben und Hoffnung im kalten dunklen Winter.

Susanne Mengen