
Serie Reliquien: Der heilige Antonius von Padua
In der Grabeskirche St. Joseph befindet sich eine Reliquie des heiligen Antonius von Padua, dessen Gedenktag am 13. Juni liegt. In seiner Geburtsstadt Lissabon wird dieser Tag am Vorabend mit den Marchas Populares groß und bunt gefeiert.
Geboren wurde Antonius um 1195 als Ferdinand Martim de Bulhoes e Taveira als Sohn einer begüterten Adelsfamilie. Nach seiner schulischen Ausbildung bei den Augustinern und gründlichen wissenschaftlichen Studien wurde er 1212 zum Priester geweiht und entschloss sich 1220, sich den Franziskanern anzuschließen. Mit Eintritt ins Kloster in Coimbra nahm der den Ordensnamen Antonius an.
Nachdem er zuerst in nach/durch Marokko reiste, kehrte er wegen Krankheit zur Heimat zurück und wurde durch einen Sturm nach Sizilien geleitet. Er ging nach Assisi und nahm 1221 an der Hauptversammlung seines Ordens teil. Seine Mitbrüder erkannten seine Begabung als Redner und er wirkte als bekannter Bußprediger. Viele Legenden ranken sich um seine Predigten. So wie die zu seiner Predigt im Hafen von Rimini, bei der die Einwohner ihm nicht zuhören wollten, aber sich die Fische versammelten und die Köpfe aus dem Wasser streckten. Dieses Wunder bekehrte fast die ganze Bevölkerung der Stadt.
Ab 1227 wurde der Ordensprovinzial der Romagna mit Sitz in Padua und verbrachte dort die letzten Jahre seines Lebens. Seine Fastenpredigten waren so beliebt, dass er ins Freie ausweichen musste, da es wohl bis zu 30.000 Zuhörer gab.
Heute stehen in vielen Kirchen Figuren des heiligen Antonius, an denen die Menschen um das Wiederfinden von verlorenen Gegenständen bitten („Heiliger Antonius, du kreuzbraver Mann, führ mich dahin, wo ……. sein kann.“)
Antonius‘ Patronat für verlorene Sachen geht zurück auf die Überlieferung, dass ein junger Mönch, der das Klosterleben nicht mehr leben wollte, das Kloster heimlich verlassen und den Psalter des Antonius mitgenommen hatte. Antonius versenkte sich ins Gebet für den jungen Mönch, aber auch für die Wiedererlangung seines Buches; darauf wurde der Geflohene von Erscheinungen heimgesucht, so dass er das Buch schleunigst zurückbrachte.
Susanne Mengen
Recherche: Reinhold Hörkens
Foto Reliquie: Pfarrarchiv
Quellen: Stadlers Heiligenlexikon, wikipedia
Einleitung: Reliquien - Die Verbindung zu Heiligen über den Tod hinaus
Erster Beitrag: Die Reliquie des heiligen Matthias in der Kirche St. Helena
Zweiter Beitrag: Konradkapelle am Grenzweg in Viersen