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Statue des St. Christophorus auf der Karlsbrücke in Prag. Foto: iStock.com/Zoran Kompar

Der Heilige Christophorus, der Schutzpatron der Reisezeit

Der Heilige Christophorus ist in der christlichen Tradition bekannt als Schutzpatron der Reisenden. Er wird sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche verehrt.

Der Name Christophorus bedeutet „Christusträger“, was auf eine legendäre Geschichte zurückgeht, die bis ins 3. oder 4. Jahrhundert zurückreichen soll. Nach Überlieferungen war Christophorus ein großer, starker Mann, der ursprünglich aus Asien stammte. Er beschloss, den stärksten König zu dienen, doch bald merkte er, dass keiner von ihnen wirklich mächtig war. Er suchte stattdessen nach einer Person, die die höchste Macht besitzt – Christus.

Die bekannteste Legende erzählt, dass Christophorus eines Tages einen Fluss überquerte, um Menschen zu helfen. Auf dem Weg trug er ein kleines Kind, das immer schwerer wurde, bis es schließlich so schwer war, dass Christophorus glaubte, die Welt mit ihm zu versenken. Das Kind offenbarte schließlich, dass es Jesus Christus sei, der die Last der Welt trug. Dieser mutige Glaube und die Hingabe an Christus machten Christophorus zu einem Symbol für Schutz und Vertrauen auf Gott, vor allem auf Reisen.

Allerdings ist die Person des Christophorus nicht historisch nachweisbar, denn der Titel Christophorus „Christusträger“ wurde in der Antike als genereller Ehrentitel für Märtyrer verwendet. Deshalb verbanden sich je nach Ort und Zeit sehr unterschiedliche Traditionen mit dem Heiligen. Im Mittelalter sollte er vor dem plötzlichen Tod schützen. Ostkirchliche Darstellungen des Christophorus als Hundsköpfiger erinnern auch optisch an den ebenfalls hundeköpfigen altägyptischen Totengott Anubis. Daher wurden im Mittelalter vor allem an den Wänden von Wegkirchen riesige Christophorusbilder angebracht.

Der heiligen Christophorus wird in der Weltkirche am 25. Juli gefeiert. Da an diesem Tag aber bereits der heilige Apostel Jakobus gefeiert wird, ist das Gedenken an den hl. Christophorus in den Hintergrund getreten. Bei der Reform des Heiligenkalenders unter Papst Paul VI. 1970 wurde die gleichzeitige Feier von mehreren Heiligen an einem Tag abgeschafft, so dass der heilige Christophorus zwar noch immer seinen Gedenktag am 25. Juli hat, aber nur noch das wichtigere Apostelfest des heilige Jakobus im Gottesdienst gefeiert wird. Doch wegen der verbreiteten Verehrung des heiligen Christophorus – er zählt zu den 14 Nothelfern – erhielt der Heilige im regionalen Heiligenkalender des deutschen Sprachgebiets am 24. Juli seinen eigenen, einen sogenannten "nicht gebotenen" Gedenktag.

Besonders in der Reisezeit gewinnt sein Schutz an Bedeutung. Viele Menschen tragen noch heute eine Medaille oder einen Anhänger mit seinem Abbild, bevor sie sich auf den Weg machen, um Schutz und Sicherheit zu erbitten. Sogar die Rettungshubschrauber des ADAC sind mit „Christopher“ nach ihm benannt.

In der heutigen Zeit, in der die Mobilität und das Reisen allgegenwärtig sind, bleibt die Tradition, den Heiligen Christophorus um Schutz zu bitten, lebendig. Besonders in der Reisezeit wird diese Tradition oft auch mit Reisesegen gepflegt.

Quellen: Wikipedia, katholisch,de , Erzbistum Köln

Susanne Mengen