Mit dem Advent beginnt nicht nur die Vorbereitungszeit auf Weihnachten, sondern auch ein neues Kirchenjahr. Gerade in den Sonntagsmessen lässt sich das daran erkennen, dass die Evangelien-Texte meist von einem anderen Evangelisten stammen als bisher. Im kommenden Jahr stehen die Texte aus dem Lukas-Evangelium im Mittelpunkt. Alle drei Jahre wiederholt sich dieser Rhythmus. Und dennoch ist es nicht immer dasselbe, denn im Rückblick lässt sich doch feststellen, was sich an Kleinem und Größerem in den vergangenen Monaten bei einem verändert hat. Was wir hören, trifft dann auf andere Ohren. Der Wechsel des (Kirchen-)Jahres kann eine gute Gelegenheit sein, sich das einmal bewusst zu machen.
Die Gelegenheit kann man natürlich auch nutzen, um nach vorne zu schauen. Für 2025 hat Papst Franziskus ein Heiliges Jahr ausgerufen. Üblicherweise findet es alle 25 Jahre statt und lädt Menschen insbesondere ein, nach Rom zu pilgern. Der Papst eröffnet dieses sogenannte Jubeljahr an Weihnachten, indem er die Heilige Pforte im Petersdom öffnet. Das Leitwort lautet diesmal: „Pilger der Hoffnung“, ein Motto, das den Blick nach vorne richtet.
Übrigens hat der Advent nicht immer etwa vier Wochen gedauert. Früher begann er bereits mit dem Martinstag, dem 11. November. Weil die Adventszeit auch eine Fastenzeit war, wurde da noch einmal richtig gefeiert, beispielsweise mit einer Martinsgans auf dem Esstisch. In Mailand umfasst die Adventszeit bis heute sechs statt vier Sonntage.
Andreas Hahne